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Die Vorstellung politischer Beteiligung ist in der Schweiz eng mit Abstimmen und Wählen verknüpft. Gesellschaftliche Partizipation kennt jedoch alle Nuancen der formellen wie informellen Mitgestaltung. Vielfältige neue Formen der BürgerInnenpartizipation werden derzeit von engagierten Personen oder Organisationen initiiert. Das staatslabor hat dazu in einem Beteiligungs-Spider acht Partizipationskriterien entwickelt und spannende Schweizer Partizipationsprojekte damit analysiert.

Formen der BürgerInnenbeteiligung wurden auch am Campus für Demokratie-Event Neue Formen demokratischer Partizipation in Genf diskutiert. In Bologna zum Beispiel wird ein Grossteil der städtischen Politik im Rahmen eines „Stadt-Labors“ von Bürgerinnen und Bürgern unter die Lupe genommen und mit neuen Denkanstössen versehen. Eine ähnliche Zusammenarbeit strebt auch Zürich mit der Smart-City-Strategie an. Solche Formen der BürgerInnenpartizipation, die sich digitale Instrumente zu Nutzen machen, sind unter Digitalisierung gesammelt.

Eine spannende Bewegung partieloser Politik hat sich auch im Wallis für die  Neugestaltung der kantonalen Verfassung gebildet. Appel citoyen rief interessierte Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich auf einer gemeinsamen Liste zur Wahl zu stellen, wovon 16 unabhängige Personen bei den Wahlen 2018 einen Sitz gewannen.

Ein in verschiedensten Ländern auftauchendes Instrument sind auch partizipative Budgets, womit BewohnerInnen aktiv ihre Quartiere/Stadt gestalten können.

ForscherInnen vom Zentrum für Demokratie Aarau haben eine Studie durchgeführt, welche zeigt, dass fünfzig Prozent der SchweizerInnen politisch konsumieren. Das heisst, sie entscheiden sich aus ethischen, sozialen, politischen oder ökologischen Gründen für ein bestimmtes Produkt (Buykott). Oder sie meiden eines, weil sie die Produktionsbedingungen des dahinterstehenden Unternehmens ablehnen (Boykott). Die ersten empirischen Beobachtungen des politischen Konsums in der Schweiz zeigen, dass dieser hierzulande eine relevante Form des politischen Engagements ist.

Eine weitere Bestrebung für mehr Einbezug und Verantwortung der BürgerInnen ist die Wahl gewisser Räte per Losverfahren.

Der DOJ hat ein praxisnahes Instrument für Fachpersonen und Auftraggebende (Gemeinderäte, Jugendkommissionen, Vorstände, etc.) der Offenen Kinder- und Jugendarbeit entwickelt. Damit stellt er allen ein Hilfsmittel zur Verfügung, die ihre Arbeit neu konzipieren, strukturieren, dokumentieren oder bewerten wollen. Qualitools enthält eine Schritt-für-Schritt-Anleitung sowie ein Wirkungsmodell, welches interaktiv ausgefüllt werden kann. Die Anleitung kann auch als Leitfaden heruntergeladen oder bestellt werden.

Möglichkeiten der Beteiligung auf Gemeindeebene finden Sie unter Partizipation in der Gemeinde. Einen Fundus an Praxisbeispielen aus österreichischen Städten bietet partizipation.at.